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Was ist Kathedralglas? Kathedralglas hat eine fein strukturierte Oberfläche, die an Wellen erinnert. Diese Eigenschaft macht das sogenannte Ornament- und Strukturglas bis zu einem gewissen Grad blickdicht und ermöglicht eine stilvolle Verglasung im Innen- und Aussenbereich. Kathedralglas wird üblicherweise mit der Walzentechnik hergestellt. Dabei wird das heisse Glas von Walzen in Form gepresst, wodurch ihm die gewünschte Struktur verliehen wird. Das dekorative Glas erinnert bis heute an historische Kirchenfenster vergangener Epochen und wird daher gerne in repräsentativen Räumen verbaut.
Die wellige Struktur, die dem Kathedralglas im Herstellungsprozess durch mehrere hintereinanderliegende Walzen hinzugefügt wird, bricht das Licht, wenn es auf die Scheibe trifft. Dieser Effekt wird auch Lichtstreuung genannt. So entstehen im Inneren des Raumes zum einen schöne Kathedral-Lichteffekte, zum anderen wird das Glas dadurch jedoch weniger durchsichtig.
Kathedralglas ist jedoch keineswegs ein komplett undurchsichtiges Ornament- und Strukturglas. Mit der Sichtschutzkategorie 7 bietet es nur geringfügig mehr Blickschutz als herkömmliches Flachglas der Kategorie 10. Die dekorative Verglasung schafft eine angenehme Kathedral-Atmosphäre, die an alte Kirchen erinnert. Insbesondere, wenn ein Künstler hochwertige Glasmalerei auf dem Kathedralglas verewigt, sind die verschiedenen Farben und Formen beeindruckend. In diesem Fall spricht man von Blattgrösse. Ornament- und Strukturgläser sind in verschiedenen Grundfarben erhältlich.
Ein eventueller Sichtschutz entsteht in diesen Fällen lediglich durch die Struktur des Glases, welche das Licht dermassen bricht, dass nicht erkannt werden kann, was auf der anderen Seite der Verglasung vor sich geht. Prinzipiell zählt Kathedralglas zu den sog. weissen Ornamentgläsern. Allerdings ist die Färbung des Glases je nach Zusammensetzung bei der Herstellung variabel. Sie wird durch die Beigabe verschiedener Stoffe, wie z. B. Eisenoxid, beeinflusst.
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Ornament- und Strukturglas im Kathedral-Look kann entweder mit unterschiedlichen Glasarten kombiniert, oder so bearbeitet werden, dass es die Funktionen von Isolierglas oder Verbund-Sicherheitsglas (VSG) erfüllt. Indes ist insbesondere VSG zu empfehlen, wenn das Kathedralglas nicht im Innenbereich – z. B. als Glastür – genutzt wird. Kommt das Ornament- und Strukturglas z. B. in einer Haustür zum Einsatz, ist der Einbruchschutz ein wichtiges Kriterium, das bedacht werden sollte.
Denn Ornamentgläser brechen aufgrund des Herstellungsprozesses leichter als das herkömmliche Flachglas. Ein als VSG hergestelltes Ornamentglas beinhaltet zwei Scheiben, die mittels einer äusserst reissfesten Folie unter hohem Druck und Hitze miteinander verbunden werden. Wird das Glas nun zerstört, hält die Spezialfolie die Struktur der Scheibe an ihrem Platz. So wird zum einen das Herunterfallen von Scherben verhindert und zum anderen das Durchdringen der Scheibe.
Kleingehämmertes Ornamentglas in Kathedral-Optik ist im Gegensatz zu Gussglas (Floatglas) fein bearbeitet, sodass eine strukturierte Glaskante mit viel Lichtdurchlässigkeit entsteht. Grossgehämmertes Glas hingegen ist gröber strukturiert – das Muster ist weniger verzerrt. Der Unterschied besteht also nur in der Optik.
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