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Holzfenster haben zahlreiche Vorteile: Sie sind umweltfreundlich, verfügen über eine gute Wärmedämmung, versprühen einen ganz besonderen Charme und erzeugen Behaglichkeit. Gleichzeitig sind sie jedoch auch anfällig für Nässe, Kälte sowie UV-Licht und können ihre wärmeisolierenden Eigenschaften verlieren, wenn sie nicht regelmässig gepflegt werden.
Da Farbe und Lack witterungsbedingt nach einiger Zeit Risse bilden und absplittern können, sollte man sie hin und wieder neu streichen: Denn nur ein sorgfältiges und regelmässiges Streichen von Fenster und Rahmen - ggf. durch Handwerker aus der Region unterstützt - gewährleistet eine hohe Lebensdauer.
Am besten planen Sie das Renovieren und den Anstrich Ihrer Fenster im Frühjahr oder Sommer, zu dieser Jahreszeit trocknet die Lasur schneller und durch die geringe Luftfeuchtigkeit ist das natürliche Material trocken und arbeitet nicht. Zudem können Sie Ihre Räume ausreichend und ohne Sorge vor Kälte durchlüften und müssen dabei nicht an hohe Heizkosten denken.
Die erste Frage, die sich stellt, lautet: Möchten Sie die bisherige Farbe behalten oder eine neue wählen? Die Auswahl an Werkzeug und Materialien hängen davon ab, für welchen Anstrich Sie sich entscheiden:
Lasieren: Lasur in Wunschfarbe + Lasurpinsel (spezielle Flachpinsel)
Streichen: einseitig abgeschrägter Fensterpinsel für präzise Linienführung + Wunschfarbe
Verschiedene Pinselsorten und Arbeitsmaterial eignen sich zum Fensterrahmen streichen:
Spezial-Flachpinsel für wasserverdünnte Anstriche
Flachpinsel
Fensterpinsel
Ringpinsel
Schleifklotz mit Schleifpapier
Wichtig für den Gebrauch von Pinseln ist, dass Modelle von niedriger Qualität zu Haarverlust neigen und unschöne Spuren im Lack hinterlassen.
Auch ausgefranste Pinselhaare im Lack verteilen keine schöne Optik. Das Gesamtbild wird dadurch schnell in Mitleidenschaft gezogen.
Dasselbe gilt übrigens auch für Lacke und Lasuren. Qualitätsprodukte halten bei entsprechender Verarbeitung mehrere Jahre lang. Denken Sie also voraus!
Ein Tipp für Anfänger: Je früher man mit dem Fenster streichen beginnt, desto besser! Da Fenster nach dem Streichen mehrere Stunden durchtrocknen müssen, ist es sinnvoll, die grundlegenden Vorbereitungen bereits am Morgen oder Vorabend zu treffen und frühzeitig mit dem neuen Anstrich zu beginnen.
Informieren Sie sich über das passende Material beim Hersteller, so können lange Experimente sowie eine Beschädigung des Fensters vermieden werden.
Während im Innenbereich mehr die Optik zählt, müssen Sie im äusseren Bereich wegen der wechselnden Witterungsverhältnisse auf Material zurückgreifen, das schützend und wetterbeständig ist. Innen können Sie aus glänzenden und matten Farben auswählen, je nachdem was Ihnen besser gefällt. Mit einer Lasur bleibt die natürliche Maserung des Holzes sichtbar, nur der Farbton wird beeinflusst oder geändert. Die schützende Substanz dringt tief in die Struktur ein und schützt sie vor Witterungseinflüssen. Ein deckender Anstrich erfolgt jedoch über Alkydharz- oder Acrylfarben in zahlreichen Nuancen, welche unbedingt atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig sein müssen. Lackfarben wiederum bilden einen Schutzfilm auf der Oberfläche. Wenn sie nicht atmungsaktiv sind, beginnt das Holz darunter zu faulen. Seien Sie aber sparsam in der Verwendung mit Lacken und streichen Sie immer in Richtung der Maserung. Mit einer Lackrolle können Sie nachträglich - und nach dem Trocknen! - Unebenheiten bearbeiten.
In der Regel beträgt die empfohlene Trockenzeit ca. 8 Stunden. Heimwerker empfehlen: Erst nach dem Streichen und nach der Trockenzeit werden, wenn die Dichtungen entfernt wurden, diese mit Silikon erneuert. Zuletzt werden Griffe und Scharniere wieder anmontiert und das Fenster eingehängt.
Acryllack | Kunstharzlack |
---|---|
Wasserlöslich, sehr umweltverträglich | Chemiebasiert, sehr umweltschädlich |
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Durch die Löslichkeit schwieriger zu verarbeiten, weniger robust | Leichtere Verarbeitung und höhere Robustheit gegen Witterungseinflüsse |
Sollten vorgezogen werden, da sie elastischer sind, dehnt sich das Gehölz aus oder verformt sich und der Lack geht mit |
Eher robust und unveränderlich |
Kürzere Trockenzeit (5-6 Stunden) | Längere Trockenzeit (8-12 Stunden) |
Da bei Lasuren die Maserung der Holzarten nicht überdeckt wird, muss sie, um gut zu schützen, UV-Pigmente enthalten. Rötliches Eisenoxid ist hier die Lösung. Dies ist in sehr hellen Lasuren aber nicht enthalten und dunkle wiederum verblassen in der Sonne, erwärmen und dehnen sich aus. Das Holz arbeitet dann sehr stark, verzieht sich und bekommt Risse. Optimalen Schutz bieten also mittlere Farbtöne.
Beim Streichen sollten Sie immer von unten nach oben vorgehen. Lassen Sie die Bürstenstriche grosszügig überlappen. Anschliessend glätten Sie diese Überlappungen zwischen den Bürstenstrichen, um eine gleichmässige Dicke der Schichten zu erhalten. So verhindern Sie auch das Verlaufen der Farbe und erhalten ein ebenmässiges Erscheinungsbild.
EXPERTENINTERVIEW
Wer muss streichen bzw. dafür aufkommen... Mieter oder Vermieter?
Generell müssen sogenannte „Schönheitsreparaturen“ für den Innenbereich, seien es Fenster, Türen, Böden, Heizkörper etc., vom Mieter durchgeführt werden. Die Aussenseite fällt nicht in diese Regelung. In den meisten Fällen kann man sich aber mit dem Vermieter je nach Bedarf der Reparaturen besprechen.
Suchen Sie sich einen geeigneten Arbeitsplatz, der gut belüftet und gegen Wind und Wetter geschützt ist. Nehmen Sie zum Aufsetzen zwei stabile Arbeitsblöcke. Legen Sie auch eine Abdeckplane aus, um Tropfen abzufangen.
Als erstes sollten Sie alle Fensterflügel aushängen, um den Rahmen gut erreichen zu können.
Auch poröse oder verschimmelte Gummidichtungen und Metallbeschläge, sowie Griffe und Scharniere am Flügel und Rahmen müssen entfernt werden. Soll die alte Farbe oder Lasur lediglich erneuert werden, reicht es aus, die vorhandene mit Schleifpapier (180er-Körnung) anzuschleifen und lose Farbpartikel zu entfernen. Ansonsten befolgen Sie Schritt 2.
Bevor Sie den Fensterrahmen streichen können, muss die alte Farbschicht vollständig entfernt werden. Heissluftgeräte oder ein Abbeizer können dabei helfen.
Sollte das Holz darunter ergraut oder nicht mehr tragfähig sein, müssen Sie alle Beläge abschleifen, bis gesunder Werkstoff zum Vorschein kommt. Auch losen Kitt sollten Sie entfernen und erneuern.
In diesem Zuge reinigen Sie auch die Regenschiene und Wasserabläufe und schliessen mögliche Risse im Kitt im Aussenbereich. Nun streichen Sie das abgeschliffene Gehölz mit Imprägniergrund ein, um die richtige Grundlage für den Folgeanstrich zu erhalten.
Konzentrieren Sie sich zuerst auf Stellen, die später nur noch schlecht erreicht werden können.
Halten Sie sich beim ersten Anstrich unbedingt an die Reihenfolge der Profis:
Für den Anstrich der Grundierung wird die Lasur in einer ersten Schicht aufgetragen. Nach dem Trocknen schleifen Sie mit grobem Schleifpapier (220er-Körnung) erneut die neue Farbe ab. So raut man die Farbe für die nächste Schicht an. Je öfter diese aufgetragen wird, umso intensiver wird das Farbergebnis.
Um ein perfektes Ergebnis erzielen zu können, beginnen Sie mit den waagrechten Teilen des Fensters und streichen entlang der Maserung.
Diese Farbschicht sollte mit Acryl- oder Alkydharzlack bestrichen werden. Wenn Sie Alkydharzlack verwenden, müssen Sie mit langen Trocknungszeiten rechnen. Hier wäre es von Vorteil das Fenster hängend zu streichen.
Bei Lasur: Tragen Sie eine zweite Schicht auf und schleifen diese, nachdem alles komplett getrocknet ist, noch einmal mit grobem 220er-Schleifpapier an, um sie auf den letzten Anstrich vorzubereiten.
Mit dieser Schicht wird das Holz wirksam vor Witterungseinflüssen geschützt und erhält eine glatte Oberfläche. Zum Schluss werden die Silikondichtungen aufgetragen
Mit einem Silikonabzieher und Wasser ziehen Sie das Silikon ab. Sie erhalten schöne glatte Abschlüsse und neue Dichtungen. Und schon sehen Ihre Fenster wie neu eingesetzt aus.
Diese zwei Lasuren unterscheiden sich grundsätzlich voneinander:
Dünnschichtlasur | Dickschichtlasur |
---|---|
Ist offenporig und durchsichtig | Offenporig und durchsichtig |
Hat einen geringen Anteil an Bindemitteln | Hat einen sehr hohen Gehalt an Bindemitteln, der Festkörperanteil beträgt über 35% |
Lässt sich leicht verarbeiten | Verfügt über eine höhere Pigmentierung und dickere Konsistenz |
Ist meist lösemittelhaltig | Ist ähnlich wie Lack auf Acryl- oder Alkydharzbasis Acrylbasis = wasserhaltig Alkydharzbasis= lösemittelhaltig |
Lässt sich leicht verteilen und dringt während des Einziehprozesses tief in die Faserstruktur ein | Die natürliche Maserung im Gehölz bleibt erhalten Ist in verschiedenen Farbtönen verfügbar und somit an jedes Holz individuell anpassbar Sie bildet einen Lackähnlichen, fühlbaren Film auf der Oberfläche |
Vorteil: Eine Nachbehandlung kann jederzeit ohne grösseren Aufwand erfolgen | Durch gleichmässiges Auftragen erreicht man ein glattes und glänzendes Erscheinungsbild: das beliebte Seidenmatt-Finish Durch fachgerechtes Auftragen kann das Holz über einen längeren Zeitraum hinweg keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen |
Nachteil: Holz kann weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen und der Verwitterungsprozess findet weiterhin statt | Nachteil: im Laufe der Jahre werden sie spröde und beginnen abzublättern |
Hauptsächliche Verwendung: Bauteile, bei denen es nicht auf die Masshaltigkeit ankommt: z.B. Verkleidungen, Zäune, Holzbalkone, usw. |
Hauptsächliche Verwendung: Bauteile, bei denen es sehr wichtig ist, nach dem Einbau das Mass beizubehalten: z.B. Fenster und Türen |
Um eine Renovierung noch etwas aufzuschieben, hilft natürlich eine gute Holzpflege. So verhindern Sie erhebliche Schäden und grössere Massnahmen. Nach dem Fensterputzen können Sie z.B. die Holzoberfläche mit Pflegemilch gegen Witterungseinflüsse stärken. Die Milch sorgt für einen Schutzfilm, der die Oberfläche lange frisch hält. Dies ist nicht aufwendiger als eine regelmässige Möbelpflege. Um den hohen Wert der Rahmen zu erhalten, bietet sich auch eine gezielte Holzpflege an, z.B. Hydrohobeln. Hierbei handelt es sich um maschinelles Hobeln, wobei die Fasern nicht einfach flachgedrückt, sondern gezielt abgeschnitten werden. Dies ist eine neuartige Methode, um den Rahmen langfristig widerstandsfähig zu machen.
Bei ihr bleiben die Poren des Werkstoffes offen und eine Grundierung kann tief und dauerhaft schützend eindringen. Zusätzlich machen das Versiegeln von Fugen, sowie der Einsatz von umweltfreundlichen Lasuren das Holz stark gegen Witterungsprozesse. Somit wäre ein Streichen erst wieder nach Jahren nötig. Trick: Pflegen Sie den Fensterrahmen direkt beim Putzen mit, so ersparen Sie sich nachträgliche Mühe. Holzfenster sind zwar elektrostatisch neutral, es sammelt sich aber trotzdem schnell Staub aus der Umgebung auf den Fensterrahmen. Ein regelmässiges Abwischen verhindert unschöne Ablagerungen. Von aussen wird der Staub mit dem nächsten Regen aber wieder abgewaschen.
Der Aussenanstrich braucht meistens länger als auf der Innenseite. Das liegt daran, dass der Lack im Innenbereich wesentlich länger hält, da er der Witterung nicht so sehr ausgesetzt ist wie aussen und einen intakteren Untergrund besitzt als der Aussenbereich.
Ein Maler berechnet einen Stundenlohn von ca. CHF 40 (regional abhängig) und braucht für den Aussenbereich eines durchschnittlich grossen Fensters ca. 2-3 Stunden aufgrund der vielen einzelnen Schritte (siehe oben). Man kann im Schnitt von CHF 60-120 pro Fenster ausgehen, je nach Aufwand, Alter und Beschädigung des Fensters
Grossformatige Fenster verlangen einen deutlich höheren Aufwand und verursachen auch höhere Kosten. Auch für Fenstersprossen wird meist ein Aufpreis verlangt, da hier die Scheibe nicht verschmutzt werden darf und mit besonderer Vorsicht gearbeitet werden muss.
Wichtig zu wissen: Der Arbeitsaufwand und das Material werden separat und pro Fenster berechnet.
EXPERTENINTERVIEW
In welchem Abstand sollte man seine Holzfenster streichen?
Dies hängt natürlich immer vom Zustand der Fenster ab, generell können Sie nach diesem Prinzip vorgehen:
Bei neuen Holzfenstern brauchen Sie die ersten 10 Jahre nicht zu streichen,
ab einem Alter von 10 Jahren im Abstand von jeweils 4-5 Jahren.